Kinder, wie die Zeit vergeht! Ich weiß, der Spruch ist echt alt, aber er passt hier einfach wieder mehr als gut. Türmten sich nicht erst kürzlich noch Autowracks für die Carmen-Inszenierung auf den Stufen? Gefühlt ist das doch erst ein paar Wochen her, oder?
Schon geht es in eine neue Runde DomStufen-Festspiele! Es sind inzwischen die 26. Festspiele, die wir als Theater Erfurt ausrichten und für die in unserem Haus gerade die Proben begonnen haben.
Mit Der Name der Rose erwartet die Besucher zwischen dem 9. August und 1. September 2019 ein Muscial nach dem gleichnamigen Roman-Bestseller von Umberto Eco. Schon seit vielen Wochen wird in den Werkstätten dafür gemalt, gezimmert, gebaut, dekoriert und geschweisst und werden die Kostüme für die knapp 100 Akteure auf der Bühne genäht. Viele Sängerinnen und Sänger wurden gecastet bis die Besetzung stand. Mit Yngve Gasoy-Romdal haben wir sogar einen „alten Bekannten“ dabei, denn der Norweger stand schon 2008 als Martin L. im gleichnamigen Muscial auf den Domstufen und gilt derzeit als einer der gefragtesten Musicalstars überhaupt.

Geprobt wird die nächsten 5 Wochen im Theater bevor es Anfang August nach dem technischen Aufbau direkt auf den Domplatz geht. Dazwischen liegen unsere Theaterferien, und insofern wirds zum Ende hin recht sportlich, bleibt wenig Zeit für die Proben im Freien. Regisseur Axel Köhler ist optimistisch und sieht sein Ensemble bis dahin „top vorbereitet“! Übrigens wird Köhler im Musical auch selbst eine Rolle übernehmen und als Bibliothekar Malachia von Hildesheim zu erleben sein.
Am vergangenen Montag trafen sich Sänger, Chor und Regieteam zum ersten Kennenlernen sowie für Informationen rund um das Inszenierungskonzept und die Ausstattung.
Ein Animationsfilm gewährte dabei einen spannenden Blick auf das Bühnenbild und dessen Verwandlungsmöglichkeiten: Riesige Bücher, teilweise aufklappbar sowie Bücherstapel, die verschoben werden können und gemeinsam ein spektakuläres Mosaik auf den Stufen ergeben, brachte die Künstler und auch anwesende Medienvertreter zum Staunen.
Regisseur Axel Köhler (Foto) berichtete von seiner Annährung an den Stoff und auch davon, wie das norwegische Autorenduo, Gisle Kverndokk und Øystein Wiik, ihm am 3. Oktober des vergangenen Jahres in einer Berliner Wohnung das Musical am Stück vorgesungen habe. „Da war ich total baff, wusste aber auch sofort, dass es auf den Stufen funktionieren wird“, so Köhler.

Kostümbildnerin Judith Adam hat außerdem einen guten Plan wie das Publikum die zahlreich mitspielenden Mönche in ihren dunklen Kutten auseinanderhalten kann. So wird sie mit ihren Kostümen Farbe in die düsteren Klostermauern bringen.

Und auch der musikalische Leiter Jürgen Grimm gab seine Freude über die bevorstehende Arbeit mit Begeisterung weiter: Mit großen Nummern für Chöre und Solisten sei Der Name der Rose außerdem ein Musical für Heldenrollen!

Und wer wollte und Erfurt bisher nur von der Durchreise als ICE-Stopp kannte (soll es ja tatsächlich noch geben), schloss sich im Anschluss an die Konzeptionsprobe einem kleinen Spaziergang zum baldigen Auftrittsort an …

Fotos: Lutz Edelhoff